24 Stunden verkabelt

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Es gibt Schöneres

24 Stunden können lang sein, wenn man zur Langzeit-Blutdruckmessung “verkabelt” worden ist. Aber es ist der beste und einzig sinnvolle Weg, genügend Daten zu bekommen, um eine Medikation gegen Bluthochdruck optimal einzustellen und einem Herzinfarkt oder Schlaganfall entgegenzuwirken.

Dabei sollte man das tun, was man typischerweise an einem gewöhnlichen Tag tut. Bei mir war es heute Tippen am Laptop, Gartenarbeit, wieder Tippen am Laptop. Später kommt vielleicht die Couch dazu, ein kleiner Spaziergang. Zum Einkaufen hatte ich heute keine Lust mehr. Die zwei Stunden Gartenarbeit waren dann doch genug für mich.

Tagsüber pumpt sich die Manschette etwa alle 15 Minuten auf. Dann sollte man den Arm ruhig herunterhängen lassen. Nachts wird alle 30 Minuten gemessen. Das ist auch nicht gerade Schlaf-fördernd, denke ich mal. Auch das Druckgefühl der Manschette am Oberarm ist nicht sehr angenehm. Aber da muss man durch, wenn man realistische Blutdruckwerte ermittelt haben möchte.

Wichtig ist auch, dass man in Etwa seine Tätigkeiten protokolliert, damit der Arzt bei der Auswertung der Blutdruckwerte die Hintergründe für außergewöhnliche Blutdruckwerte nachvollziehen kann.

Jungfräulich

Die Auswertung meiner 24-Stunden-Blutdruckwerte hat ergeben, dass durch die Medikation mein Blutdruck ziemlich gut eingestellt ist. Die Tabletten wirken bei mir deshalb so gut – so habe ich das verstanden -, weil ich bis Ende 2018 überhaupt keine Medikamente, Tabletten eingenommen habe. Ich vermute, dass sich dann der Körper besser auf Medikamente einstellen kann, wenn er noch “jungfräulich” in Bezug auf Tabletten ist. Zudem habe ich meine Ernährung umgestellt: Fisch, Geflügel, Wild, kaum Salz, dafür Pfeffer. Avocados, viel Obst. Und seit 17 Monaten ausschließlich alkoholfreies Bier. Das schmeckt mir im Übrigen genauso gut wie “echtes” Bier. Das Nervengift Alkohol vermisse ich überhaupt nicht.

Da mein Blutdruck nachmittags noch zu hoch ist, bekam ich zu den bisherigen Tabletten ( Torasemid, Enalapril, ASS und dem Blutdrucksenker Bisoprolol) den weiteren Blutdrucksenker Amlodipin 5mg in Kombination zu Bisoprolol verschrieben. Nun sind es fünf Tabletten täglich, die ich als ehemaliger strikter Tabletten-Gegner einnehme. Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren erzählt, hätte ich ihn ausgelacht. So kann es kommen im Leben.

Darf ein Patient mitdenken?

Nachtrag: Ich weiß nicht, ob die plötzlichen Schmerzen im Rücken als Nebenwirkung der Amlodipin-Tabletten entstanden sind oder durch Gartenarbeit. Der Blutdruck ging nachmittags jetzt zwar herunter, aber nicht nur der systolische, also der erste Wert, sondern auch der diastolische, der zweite Wert, teilweise unter 65. Ich setze jetzt mal für ein paar Tage aus und schaue weiter.

Mitdenken darf und sollte man ja auch als Patient. Die Tablettenschachtel hat schon gleich einen negativen Eindruck auf mich gemacht. Sieht so aus wie Beerdigung oder: “Du hast noch 7 Tage!” Kein gelungenes Design!

Amlodipin: Der Wirkstoff führt zu einer Erschlaffung von Gefäßwänden. Die Blutgefäße werden dadurch erweitert und der Blutdruck gesenkt. Das Herz muss zudem das Blut gegen einen geringeren Widerstand in den Kreislauf pumpen, was die Herzarbeit entlastet. Der Stoff bewirkt außerdem, dass das Herz ruhiger und gleichmäßiger schlägt.

Ich soll eine halbe Tablette nehmen. Allerdings hat die Tablette keine Kerbe zum Teilen und beim Teilen mit dem Messer zerbröselt die Tablette. Eigentlich gibt es die Tabletten auch als 2,5 mg, müssten also nicht geteilt werden. Warum man dann die 5 mg-Tabletten verschrieben bekommt, hat sicher wieder etwas mit Kostengründen zu tun.

Nein, an den Amlodipin-Tabletten lag es nicht. Es war wohl die Gartenarbeit, welche die Rückenschmerzen verursacht hat. Die Tabletten verursachen offensichtlich keine Nebenwirkungen bei mir, sondern senken beide Blutdruckwerte. Mein Blutdruck scheint somit jetzt gut eingestellt zu sein.

Nachtrag, 30. April 2018: Mittlerweile habe ich die Amlodipin-Tabletten selbst abgesetzt. Zum einen sollte ich sie zu einer sehr ungünstigen Zeit einnehmen, zu welcher man meist unterwegs ist. Zum Anderen ist diese Tablette schwer teilbar, sie zerbröselt. Und der Hauptgrund: Auch ohne diese Tablette hat sich mein Blutdruck mittlerweile gut eingestellt. Ich brauche diese Tablette meiner Meinung nach nicht. Und mir ist aufgefallen, dass bei höheren Temperaturen sich ja die Adern weiten und rein physikalisch dadurch der Blutdruck ohnehin sinkt: Je größer der Durchmesser, desto geringer der Druck.

Eigentlich sollte man das Absetzen von Tabletten ja mit seinem Arzt oder seiner Ärztin absprechen, aber deshalb stundenlang im Wartezimmer sitzen? Nö, da tanke ich bei dem Wetter lieber Vitamin D.

Seit dem 9. März sind meine Schmerzen im Oberbauch rechts endlich (hoffentlich) endgültig verschwunden. Vielleicht hat die Tabletteneinstellung nun bewirkt, dass das Wasser im Bauch durch nunmehr bessere Pumparbeit des Herzens zurückgegangen ist.

Erst wenn man keine Schmerzen mehr hat, spürt man, wie Schmerzen den Lebenswert mindern. 

Vielleicht interessiert dich auch mein Blog-Artikel “Mein Herzstillstand” oder “Mein Kampf gegen den Krebs

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