Starte ein Gespräch mit dem andiBot
⚠️Use the red translate button above to chat in your native language⚠️
Durchsuche meinen gesamten Blog nach
autobiographischer Blog 🇩🇪
Die geschätzte Lesezeit beträgt 5 Minute(n)
++++++++++++ Dieser Artikel ist Martina aus Dahme gewidmet, die 2014 bei einem Badeunfall in Dahme ums Leben kam. Und Fiete, der inzwischen auch im Hundehimmel ist. +++++++++++++++ RIP Tina + Fiete +++++++++++++
Heute packten mich meine Leute ins Auto und wir fuhren von der Nordsee nach Dahme an der Ostsee.
Meine Leute wollten Bekannte besuchen, die dort eine Strandkneipe führen.
Dort angekommen, sah ich einige Leute am Tresen sitzen und erkannte sofort Tina und Rolf, obwohl ich die Beiden lange nicht gesehen habe.
Dann entdeckte ich aber sofort auch einen anderen Hund, den ich noch nicht kannte und näherte mich ihm sehr vorsichtig.
Ich merkte gleich, das der andere Hund aus meinem Holz geschnitzt war. Genauso vorsichtig und ängstlich, wie ich es bin.
Ich hörte, wie meine Leute und Tina den anderen Hund Fiete nannten.
Als Fiete kurz bellte, sagte Rolf so was wie “Gut ist, mach’ Platz”.
Rolf sagt ja sonst sehr wenig. Also wusste ich, dass Fiete ein Freund von Rolf und Tina ist und wedelte mit meinem Schwanz, damit Fiete, Rolf und Tina auch wissen, dass ich ein kontaktfreudiger Hund bin und Fiete mag.
Aber allzu sehr schien sich Fiete nicht für mich zu interessieren. Er legte sich wieder mitten auf den schmalen Durchgang hinter den Barhockern. Jeder Gast, der zur Toilette wollte, musste über ihn rübersteigen.
Mensch, das könnte ich nie. Ich brauche immer so eine Art Deckung im Rücken. Ich hätte Angst, dass mich jemand aus Versehen übersieht und auf mich tritt.
Fiete ist da ganz anders. Der liegt mitten im Weg und erwartet einfach, dass man vorsichtig über ihn hinweg steigt.
Mensch, ist Fiete cool!
Na ja, ich hab mir jedenfalls in der Kneipe sofort eine Ecke ausgeguckt, in der ich mich sicher fühlen konnte. Das war nach der Eingangstür scharf links, dann geradeaus am Spielautomaten vorbei direkt unter einer Sitzbank in der äußersten Ecke.
Mensch, da fühlte ich mich sicher.
Deckung im Rücken, wie es sich für einen vorsichtigen Hund gehört und freier Blick Richtung Tür auf möglicherweise eindringende, mir nicht wohlgesonnene Hunde oder Menschen.
Ja, unter dieser Eckbank fühlte ich mich sehr sicher und wohl. Und mein Herrchen schien das genauso zu sehen und setzte sich natürlich ebenfalls auf diese Eckbank.
Er bekam dann von Rolf ein frisch gezapftes Bier und für mich stand da unter dem Spielautomaten auch ein Napf mit Wasser.
Mensch, war das toll. Ich war so lange nicht mehr in einer Kneipe.
Doch irgendwann hatte ich das Gefühl, mal einen Haufen machen zu müssen.
Da ja ein Collie in mir drin ist, mütterlicherseits, weiß ich sehr wohl, mich bemerkbar zu machen. Ich fiepe dann in hohen Tonlagen und mein Herrchen versteht mich.
Mensch, das ist ein großes Glück, wenn man sich als Hund über Laute verständlich machen kann. Collies können das sehr gut.
Mein Herrchen verstand mich, obwohl er sicher sein Bier lieber in Ruhe zu Ende getrunken hätte.
Also nahm er mich an die Leine. Ich zog zwar in Richtung Promenade, weil ich da ja so viel andere Hunde vorbeilaufen sah. Aber mein Herrchen ahnte wohl schon, dass ich da null Chance zum Kacken haben würde und zog mich Richtung Deich.
Na, gut. Dann halt da lang und da traf ich auch viele Hunde.
Mensch, war das aufregend!
Zunächst vergaß ich deshalb, dass ich ja mal “Groß” musste und begrüßte die anderen Artgenossen.
Nach jedem Rüden, den ich traf, hob ich das Bein und markierte erst mal, damit die anderen Rüden in Dahme auch zur Kenntnis nehmen konnten, dass da ein Gast-Rüde zu Besuch ist und von einer Hündin – sagen wir mal – nicht abgeneigt ist.
Und um ganz ehrlich zu sein: Ich hätte jetzt mehr Bock auf eine Hündin gehabt, als auf meinen Sitzplatz unter der Eckbank in der Strandklause.
Ich bin ja ein Hund, der nicht auf Asphalt Kacki machen kann.
Ich bin es gewohnt, zum Lösen in den Wald zu gehen und da ist so viel Platz und es stört niemand, wenn ich da einen Haufen setze.
Ich sah dann links am Haus des Gastes – oder war es die Kurverwaltung – eine schöne große Rasenfläche, die für mich zum Lösen geeignet gewesen wäre. Ich zog mein Herrchen dorthin.
Er zog mich weg und sagte “Gianni, das geht nicht.“
Ich dachte: “Das glaub ich jetzt nicht. Warum geht das nicht?”
Egal. Ich bin ihm gehorsam weiter gefolgt und nach einigen hundert Metern waren wir auf einmal am Hundestrand.
Mein Herrchen ließ mich von der Leine und ich stürmte durch den Sand auf die Ostseewellen zu.
Das war ja interessant. Die kamen immer und auf einmal gingen sie wieder weg, die Wellen. Und davor lag so interessantes, grünes Zeug, das roch so schön.
Ich bin erst mal durch das grüne Zeug gestapft und ins Wasser. Das hat mir gefallen.
Ich hab sogar von dem Ostseewasser getrunken. Und mich flach ins Wasser gelegt.
Mensch, war das schön.
Dann fiel mir wieder ein, dass ich ja Kacki musste.
Ich dachte: Das grüne Zeug stinkt so toll, da kannst du bestimmt in Ruhe einen Haufen drauf setzen.
Ich also die typische Stellung eingenommen, Schwanz hoch und abgedrückt.
Aber denkste. So einfach geht das nicht in Deutschland, wenn man sich als Hund lösen muss.
Selbst nicht am Hundestrand.
Da riefen doch andere Hundebesitzer meinem Herrchen zu: „Haufen wegmachen!“
Mein Herrchen rief: „Shit, habe keine Tüte dabei.“ Dann machte er mit dem Fuß den so gut riechenden, grünen Seetank drüber und brummelte „Ist doch eh alles Natur, ein Kreislauf. Möwenschiet wird ja auch nicht in Tüten verpackt“.
Mensch, habt ihr Probleme, dachte ich so bei mir. Ich suche mir doch schon geeignete Stellen aus. Immer abseits von Wegen.
Nun aber nichts wie zurück in die Strandklause, sagte ich mir, und stürmte los. Ich hatte auch Durst und mein Herrchen wohl auch, denn er folgte mir widerstandslos.
Vielleicht möchtest du mein Hundeleben von Anfang an lesen.
Views: 0
Eine Antwort
[…] Wenn dich interessiert, was ich noch Alles in meinem Hundeleben erlebt habe, dann lies doch “Ausflug ins Ostseebad Dahme” […]