Mit einer Socke einschlafen

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Ich schaute mich weiter um im Raum und roch an allem, das mir in den Weg kam.
Da war ein schönes Hundekissen in einer geschützten Ecke zwischen einem Schrank und einer Wand. Ich dachte mir: Ideal, um geschützt zu schlafen. Ich ging hin und schnupperte an dem Kissen. Das roch nach einem anderen Hund.
Nein, da wollte ich mich nicht hinlegen.
So ging ich weiter auf Erkundung, obwohl mir schon fast die Augen zufielen.
Auf einmal stand ich vor einem Topf mit einem grünen Teil drin, welches sich bewegte. Ich hatte Angst und bellte das Teil an.
Ich hörte, wie mein Herrchen zu meinem Frauchen sagte: Mach das Fenster zu. Die Pflanze bewegt sich im Windzug und er hat Angst.
Ach so. Das war eine Pflanze. So etwas kannte ich ja noch nicht.
Ich kannte nur einen gekachelten Raum und dann das Tierheim. Der Raum im Tierheim war ja auch aus Hygienegründen – wie ihr Menschen sagt – gekachelt,
Und den Innenraum von Autos kannte ich. Mehr nicht.
Ich musste jetzt so viele neue Eindrücke bewältigen. Ich konnte nicht mehr. Ich war so müde. Ich wollte nur noch schlafen.
Meine beiden Menschen setzten sich vor diesen Kasten, in dem ich vorhin den anderen Hund gesehen und gehört, aber nicht gerochen habe.
Zwischen den Sesseln meiner Menschen war noch Platz für mich und Rückendeckung gäbe es auch durch einen Schrank. Das war ein guter Platz für mich und ich legte mich dort hin.
Meine Augen fielen mir vor Müdigkeit zu, aber ich hatte noch Angst und beobachtete meine Menschen trotzdem weiter.
Ich bin als Hund ein guter Beobachter.
Das könnt ihr mir glauben. Selbst wenn es so aussieht, als ob ich schlafe.
Meine Menschen wirkten auf mich entspannt und glücklich. Ich hab’s gesehen, weil ich immer mal hin und wieder geblinzelt habe, um zu sehen, was sie so machen.
Mensch, aber irgendwann muss ich dann eingeschlafen sein.
Dann spürte ich irgendwie, dass meine Menschen geschäftig wurden. Ich hörte Wasser plätschern und tappelte los, um nachzuschauen.
Die Tür stand auf und: ach du Schreck, schon wieder ein gefliester Raum. Da habe ich erst mal ganz schnell kehrt gemacht.
Da war da noch ein Raum, aus dem Geräusche kamen. Ich also hin. Keine Fliesen. Da kann ich ja mal rein tappeln.
Oh, ein bequemes Hundekissen liegt neben dem Bett. Und ein paar getragene Socken. Ja, das riecht richtig gut. Das ist der Geruch meiner neuen Menschen.
Das ist ein guter Platz für die Nacht.
Aber noch ein wenig im Raum umschauen sollte ich mich schon. Sicher ist sicher.
Huch, da ist ja noch ein Welpe.
Ich freue mich und wedel mit dem Schwanz. Der andere Welpe wedelt auch mit dem Schwanz.
Ich strecke meine Vorderbeine aus und ducke mich als Aufforderung, mit ihm zu spielen. Der andere Welpe macht das gleiche. Ich richte mich wieder auf und springe ein Stück zur Seite.
Der andere Welpe auch. Ich gehe wieder in Spielhaltung. Der andere Welpe ebenfalls.
Plötzlich sagt einer meiner neuen Menschen: Oh, wie süß. Er sieht sich selbst in dem Türspiegel des Schrankes und denkt, das sei ein anderer Hund.
Mensch, da hätte ich doch selbst drauf kommen müssen. Ich muss wohl noch viel lernen.
Dann schlossen die Menschen die Tür vom Schlafzimmer, packten mich auf das Hundekissen, streichelten mich und legten sich dann selbst auch in ihr Bett.
Sie löschten das Licht. Ich schnüffelte nochmal an den Socken und schlief auch bald ein …
Wenn es dich interessiert, wie mein Hundeleben weitergeht, dann lies doch “Wohin damit”
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Eine Antwort
[…] Vielleicht interessiert dich ja, wie mein Hundeleben weiterging. Dann lies doch “Mit einer Socke einschlafen” […]