Mein Leben im Schnelldurchlauf
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Foto: Das Ruder der “Mir”
… oder immer auf der Flucht
Rübergemacht
Noch als ich ein Baby war, machten meine Eltern mit mir in den Westen rüber, erstmal nach Gummersbach.
Dort interessierte ich mich auch gleich für das weibliche Geschlecht.
Und ich machte eine Erfahrung, die mich mein ganzes Leben lang begleitete: die Angst zu verdursten. Mehr darüber in meinem Blog-Artikel “Stümmt, Viertel Zwei”
1955 gings dann nach Bingen, für mich immer noch meine gefühlte Heimat. Da gibt es auch einen Artikel “Bingen am Rhein, meine Heimat”
In Mainz wohnte ich kurze Zeit in Gonsenheim in einem der beiden Hochhäuser an der Autobahnbrücke Richtung Wiesbaden.
Auf Mallorca-Urlaub in eine Dänin verliebt
Der Liebe wegen verschlug es mich dann nach Esbjerg an der Nordsee in Jütland, Dänemark. Ich erlernte die dänische Sprache und habe sie bis heute nicht verlernt.
Mit der blonden Dänin Karen, das wurde aber leider nichts Längerfristiges und so landete ich in der Grenzstadt und nördlichsten Stadt Deutschlands, in Flensburg.
Hier studierte ich Betriebswirtschaft und genoss mein Leben am Strand von Holnis.
Danach war ich in verschiedenen Unternehmen als Betriebswirt tätig, führte dort EDV ein und rationalisierte mich nach erfolgreicher Arbeit dann selber weg.
Abenteuer pur
Nachdem ich einige aufregende Monate 1979/80 kurz vor dem Militärputsch in Istanbul verbracht hatte, zog ich nach Hamburg und lernte dort 1980 Vera-Marleen kennen. Nach nur drei Monaten heirateten wir und alle erklärten uns für verrückt.
Seit 1986 war ich selbständig, unter anderem war ich Reiseveranstalter für Ferienhäuser in Montenegro und charterte Flüge über die damalige jugoslawische Fluggesellschaft JAT an.
Da die Eigentümer keine Steuern auf die Einnahmen aus Ferienhausvermietung zahlten, beschlagnahmte die Polizei kurzerhand mein Auto, in dem sich meine Abrechnungen mit den Ferienhauseigentümern befanden. Auch mein Pass wurde beschlagnahmt.
Das war alles sehr abenteuerlich. Heute kann man darüber schmunzeln, aber damals, Ende der 80er, vor den Kriegen in Jugoslawien, war das nicht witzig.
Danach lebten wir eine kurze Zeit in Quickborn in der Nähe von Hamburg, ehe wir für etwa fünf Jahre in ein Dorf in der Nordheide, 36 km südlich von Hamburg, zogen.
Unser Reetdachhaus an der Ostsee
1995 finanzierten wir dann zu dem damalig hohen Zinssatz von über 8 Prozent ein Reetdachhaus, mit drei Wohneinheiten (Privat und zwei Büros für unsere beiden Firmen, eine Einzelfirma und eine GmbH) mit 2.400 Quadratmeter großem Grundstück in Fargemiel, in der Nähe der Insel Fehmarn.
Mit knapp über 4.000 DM monatlicher Hypothek zahlten wir in acht Jahren etwa 400.000 DM, also den Kaufpreis ohne Zinsen) ab, als uns ein Fehlurteil und die Nichtannahme unserer Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesgerichtshof in die Firmeninsolvenz der GmbH trieb, weil ein Geschäftspartner sich nicht an den Kaufvertrag hielt.
Das Haus wurde zwangsversteigert, die GmbH aufgelöst und unsere Altersversorgung ging in die Masse. Nur meine Filmrechte blieben uns und unser Mercedes E-Klasse, den wir aus der Insolvenzmasse auslösen durften und noch heute fahren, da wir immer wieder in seinen Werterhalt investierten.
Hier kannst du mehr über die “Rettung des Vieräugigen” lesen, wenn es dich interessiert.
Vielleicht interessiert dich mein Blog-Artikel “Mein Leben vor dem Fehlurteil”
Erneute Flucht
Um die Zwangsversteigerung nicht miterleben zu müssen, flohen wir in die mietmäßig billige Region in Nordfriesland und mieteten in Bredstedt eine Doppelhaushälfte.
Bei der Weltfinanzkrise 2008 hatten wir so schlechte Umsätze, dass wir eine Aufstockung beim sogenannten Jobcenter beantragten. Die wurde abgelehnt mit der Begründung, dass wir für solche Fälle als Selbständige hätten Rücklagen bilden müssen.
So überlegten wir, in welchem Land wir mit schlechten Internet-Umsätzen überleben könnten und wanderten nach Litauen aus. Doch das uns vermietete Haus gehörte nicht dem Vermieter, sondern seiner Ehefrau, die uns den Zutritt verweigerte und wir fuhren nach dieser, “Unsere(r) misslungene(n) Auswanderung nach Litauen” zurück in das Haus nach Bredstedt.
Bauernhof und Fliegenplage
2010 lebten wir in einem Haus in Neuratjensdorf bei Heiligenhafen direkt neben einem Bauernhof, mit einer unerträglichen Fliegenplage und ohne Internet, obwohl das von der Maklerin zugesagt war.
Wir entschieden uns deshalb bereits nach ein, zwei Monaten, dort wegzuziehen, doch mit Hund eine Wohnung in Rostock zur Miete zu finden, war in der damaligen Zeit sehr schwierig und wir benötigten mehr als ein halbes Jahr dafür. Ein Haus in Rostock zur Miete zu finden, war aussichtslos. Rostock haben wir deshalb ausgewählt, weil es eine Großstadt ist, mit Warnemünde einen Ostseestrand hat und weil wir dachten, dass die Menschen hier angenehmer im Umgang als in Ostholstein sind. Da hatten wir uns aber gewaltig getäuscht.
Ich jedenfalls fühle mich hier nicht wohl und würde lieber heute als morgen wieder hier weg.
Die Stationen meines Lebens
2011 bis heute • Rostock, Deutschland
Hoffentlich nicht die Endstation, denn ich fühle mich in Ostdeutschland nicht wirklich wohl.
1/2020 Herzstillstand und Implantation eines Herzschrittmachers
8/2021 erfolgreiche Operation Zungenkrebs
2010 • Heiligenhafen, Deutschland
2008 • Kaunas, Litauen
Auswanderungsversuch
2003 bis 2010 • Bredstedt, Deutschland
1995 bis 2003 • Fargemiel, Deutschland
In unserem Reetdachhaus gelebt und gearbeitet
1990 bis heute • Wulfsen, Deutschland
1989 bis 1990 • Quickborn, Deutschland
1988 • Kotor, Montenegro
Ferienhausvermietung und Charterflüge JAT
lebensgefährliche Fischvergiftung erlitten
1980 bis 1986 • Hamburg, Deutschland
1979/80 • Istanbul, Türkei
1975 bis 1978 • Flensburg, Deutschland
1974 bis 1975 • Esbjerg, Dänemark
1970 bis 1974 • Mainz, Deutschland
1957 bis 1970 • Bingen am Rhein, Deutschland
Meine gefühlte Heimat, Einschulung 1959
1953 bis 1957 • Gummersbach, Deutschland
1952 bis 1953 • Dresden, Deutschland
geboren worden und dann in den Westen “rübergemacht” worden
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