Powerfrau: Uljana Semjonova, die sowjetische Basketballlegende
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In meiner Blog-Serie “Powerfrauen” stelle ich Frauen vor, die mich beeindrucken oder gar faszinieren.
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Dieser Beitrag ist der großartigen ehemaligen sowjetischen Basketballlegende Uljana Semjonova gewidmet. Körpergröße laut ihren Angaben: 210 cm, Gewicht 117 kg und Schuhgröße EU 58.
In einem Artikel vom 24.6.2023 im General-Anzeige lese ich heute allerdings mit großer Verwunderung, dass die russische Weltklasse-Basketballerin und Olympiasiegerin Irina Minch, die für die BG Bonn in der Bundesliga spielte, behauptet, dass Uljana 2,24 cm groß sei.
Hier kannst du den Artkel nachlesen.
Eigentlich sollte Uljana doch am besten wissen, wie groß sie ist. Dazu sagte sie in einem Interview in der russischen Wochenzeitung “Itogi”: “Als ich mit 13 Jahren anfing, Basketball zu spielen, war ich 188 cm groß. Ich war übrigens nie über 210 cm groß – die 213 oder gar 218 cm sind falsch. Die Presse hat oft mit meiner Größe übertrieben.”
Ich hatte vor Jahren, als ich mal eine Facebook-Fanseite über sie gemacht habe, versucht, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Das ist mir allerdings nicht gelungen.
“Die Natur wollte es, dass ich mein ganzes Leben von oben nach unten auf Menschen geblickt habe”, sagt die berühmte Basketballspielerin Uljana Semjonova.
Und: “Ich schreibe so viele Autogramme, dass mir jeden Tag die Hand davon schmerzt.”
Patt Summitt (Coach NCAA) über Uljana in ihrem Buch “Sum it up”:
… “Wir saßen direkt hinter ihr. Sie hat einen Apfel gegessen und wir trauten unseren Augen nicht. Der Apfel in ihrer Hand sah aus wie ein Golfball. Sie hat ihn in zwei Bissen aufgegessen …”
… “Sie hat einen ihrer Ringe abgenommen und ihn uns gezeigt. Er hatte die Größe eines fünfzig Cent-Stückes…” (Durchmesser eines 50 Cent Stück beträgt 3,061 cm)
… “gegen sie zu spielen war ein hilfloses Gefühl.”
In den 90er Jahren konnte ich mal diesen NDR-Beitrag über Uljana aufnehmen –>>
Meine Übersetzung eines Interviews der Wochenzeitschrift “Итоги”
Die legendäre Basketballspielerin, die von der russischen Basketball-Föderation als beste Centerin des 20. Jahrhunderts anerkannt wurde, feierte 2012 ihren 60-jährigen Geburtstag. Die zweimalige Olympiasiegerin, dreimalige Weltmeisterin und zehnmalige Europameisterin wird in ihrer Heimat Lettland und im Ausland geliebt und verehrt.
Hier meine freie Übersetzung eines Interviews der russischen Wochenzeitschrift “Itogi” (aus dem Russischen mit Hilfe von Google-Translator).
Uljana, bitte beseitigen Sie zunächst die Widersprüche …
… in Bezug auf Ihren Namen und Ihren Geburtsort: Es scheint, dass Sie nicht Uljana heißen und nicht in Lettland, sondern in Litauen geboren wurden.
Meine Eltern waren Altgläubige, bei der Geburt hieß ich Ulyana und hätte als Juliane getauft werden sollen. Aber als mein Vater den Namen schrieb, schrieb er statt “n” ein “k”, also Iuliaka, so stellte sich später heraus. Meine Eltern sind nicht sehr gebildet und haben nicht weiter auf diesen Schreibfehler geachtet, bis ich irgendwann diesen Fehler bemerkte.
Als ich 16 wurde, wollte ich meinen Namen ändern. Aber alle rieten mir davon ab, Warum? Das ist doch so ein ungewöhnlicher Name, sagten sie.
Seitdem sind alle überrascht, wenn ich meine Dokumente vorlege. Kürzlich fragte ein Bankangestellter: “Ist das hier tatsächlich die richtige Schreibweise?”
Und mit dem Geburtsort passierte folgende Geschichte:
Als meine Mutter die Wehen bekam, brachte mein Vater sie in das nächste Krankenhaus. Es war im (heutigen) litauischen Zarasai, 25 Kilometer von unserem Wohnort Daugavpils im heutigen Lettland entfernt.
Mein Vater dachte nicht darüber nach, in welcher Republik ich zur Welt kam, das war ihm egal. Interessant ist jedoch, dass sich dies viele Jahre später bemerkbar machte. Die Tatsache, dass ich in Litauen geboren bin, war für den Trainer der litauischen Basketballmannschaft Grund genug, dass ich für Litauen spielen sollte.
Ist Ihre ganze Familie so phänomenal groß gewachsen?
Meine Familie ist eigentlich nicht so besonders groß: Mein Vater ist 176 cm, mein Bruder ist 178 cm … Mama sagte jedoch, dass ihre Cousine 2 Meter groß war.
Bereits in der ersten Klasse war ich die Beste im Sportunterricht. Als ich mit 13 Jahren anfing, Basketball zu spielen, war ich 188 cm groß. Ich war übrigens nie über 210 cm groß – die 213 oder gar 218 cm sind falsch. Die Presse hat oft mit meiner Größe übertrieben.
Unter den Basketballspielerinnen bin ich überhaupt nicht die Größte: Ich habe von Mädels mit 213, 216 cm und noch größer gehört.
Natürlich gab es genug häusliche Unannehmlichkeiten mit einer solchen Körpergröße – mein ganzes Leben nahm ich Schraubenzieher mit in Hotels, um die Kopfteile der Betten abzuschrauben und somit Platz zu gewinnen.
Wie sind Sie zum Sport gekommen?
War es ein Zufall oder hat das sowjetische Talentsuchsystem funktioniert?
Ich war ein durchtrainiertes, körperlich sehr kräftig entwickeltes Mädchen, weil ich im Dorf aufgewachsen, täglich 5 Kilometer zu Fuß zur Schule gegangen bin und meinen Eltern natürlich im Haushalt mithelfen musste. Es gab keine Basketballabteilung in der Schule, aber ich betrieb andere Sportarten: Handball, Volleyball, Leichtathletik, Skifahren.
In jener Zeit fuhren Reisebusse durch die Republik und suchten vielversprechende Talente im Sport aus. Der Ehemann meiner Schwester spielte eine große Rolle bei der Tatsache, dass ich Basketball spielte: Als Athlet merkte er, dass ich gute Voraussetzungen hatte, und auf seine Aufforderung hin kamen Trainer aus Riga zu uns nach Hause, um meine Eltern zu überreden, mich in die Hauptstadt zu schicken, wo ich ernsthaft trainieren könnte.
Als ich diese Talentsucher das erste Mal sah, rannte ich in den Wald. Es war schwierig, mich vom Rockzipfel meiner Mutter zu lösen. ich konnte mir nicht vorstellen, von zu Hause weg zu sein.
Trotzdem überzeugten sie mich und so stieg ich 1965 dreizehnjährig in die Welt des Basketballs ein.
Natürlich bin ich durch meine extreme Körpergröße für Basketball prädestiniert, aber um gute Leistungen zu bringen, reicht das allein nicht aus. Ich wollte keine Bärin auf dem Platz sein, der nur der Ball in die Hände gegeben wird, damit sie ihn einfach nur in den Korb legt. Also musste ich viel trainieren. Das Training dauerte sechs Stunden am Tag und wurde mit aller Kraft durchgeführt – manchmal verlor ich während des Trainings 2,5 bis 3 Kilogramm an Körpergewicht.
Zuerst lebte ich in einem Internat, wo ich die 7. und 8. Klasse abschloß. Natürlich war es manchmal schwer. Bald zog ich zu der Familie meiner Schwester und ihres Mannes. Und drei Jahre später gaben sie mir als vielversprechende Sportlerin eine eigene Wohnung, in der ich mich gemütlich einrichtete.
Ich begann schnell, gute Leistungen zu erbringen und spielte bereits im Alter von 14,5 Jahren für die UDSSR-Nationalmannschaft bei den Juniorinnen. Und mit 16 trat ich in die Erwachsenenmannschaft der UdSSR ein. Insgesamt spielte ich 18 Jahre in der Nationalmannschaft und 22 Jahre in der lettischen Clubmannschaft TTT Riga.
In den letzten Jahren waren Sie viele Jahre Mannschaftskapitän …
… Aber vorher durften Sie kein Kapitän sein. Warum?
Ich wurde zwar einstimmig gewählt, aber die Trainerin Lidia Alekseeva wollte das nicht. Sie hatte einen Grundsatz: Der Kapitän soll immer ein kleiner Point Guard sein. Luda Bazarevich, Nadia Zakharova, Angela Rupshen …
Ich erinnere mich immer noch sehr gut an die Nationalmannschaft – die Mädchen liebten mich sehr, sie wussten, dass ich in schwierigen Situationen helfen würde. „Ulechka, Schwalbe, versenk’ den Ball, Zauberstab! Wir brauchen Goldmedaillen!“
Sie nannten mich so – Swallow, Schwalbe. Wenn die Mannschaft spielte, ließen sie mich in der ersten Mannschaft nie die ganze Spielzeit auf dem Feld. Alekseeva gefiel es nicht, dass alle sagten: “Die UdSSR ist Semenova’s Team.” Deshalb hielt sie mich auf der Bank. Aber sobald wir in Rückstand waren, wurde der Befehl erteilt: „Ulya, zieh dich aus!“
Das tat mir weh: Sie riefen mich nur, um aufzuholen. Aber immer wenn die Mädchen zu mir rannten und riefen „Flipper, Swallow, komm schon!“, mir beim Umziehen halfen, vergaß ich alles und tat alles, damit wir aufholten.
Am Ende des Sporttages versammelten sich die Mädchen immer in meinem Zimmer. Als wir im Trainingslager in Serebryany Bor waren, saßen nach dem Abendessen alle bei mir im Zimmer: Ha ha, hee hee … Der Arzt ging durch die Räume, um uns zu untersuchen, aber alle Räume waren leer. “Nun, es ist klar, dass alle bei Ulyashi sitzen” …
Ja, ich war ein Magnet im Team – ich habe eine solche Natur, ich liebe, dass ich gute Beziehungen zu allen habe.
Ich war im Komsomol-Team, Jugendorganisation der KPdSU, aber diese Position bereitete mir nur Kopfschmerzen. Bevor ich nach Moskau fliegen konnte, riefen mich die vom Komsomol-Zentralkomitee immer an, um mir mitzuteilen, welche Sitzungen abzuhalten sind, welche Themen behandelt werden sollen, wie man sich auf Parteikongressen verhält und Breschnew’s Bücher „Tselina“ und „Small Land“ bespricht.
Alle anderen ruhen sich nach dem Training aus und ich musste mich mich auf politische Informationen vorbereiten und die Zeitungsartikel studieren.
Inspektoren kamen, um zu beobachten, wie die politische Arbeit durchgeführt wird. Es wäre aber besser gewesen, Fremdsprachen zu unterrichten und uns ins Ausland gehen zu lassen.
Aber nein, das war nicht erlaubt! Wir Mädchen wurden heimlich unterrichtet, um zumindest irgendwie mit Ausländern kommunizieren zu können. Und nach außen gaben sie vor, dass wir keine Fremdsprachen sprechen könnten.
Sobald Wettbewerbe ins Ausland stattfanden, vor allem in Ländern wie China, Japan und den USA, bestellten die Funktionäre mich zu sich.
„Sie sind die Spielführerin. Also, erstens brauchen wir nur den Sieg und Sie müssen die Mannschaft führen. Und zweitens geben nur Sie ein Interview, keines der anderen Mädchen…”
Ich frage noch einmal: “Moment, welche Sprache soll ich denn überhaupt sprechen? Oder habe ich einen klugen Übersetzer, der wissen muss, was zu übersetzen ist und was nicht … ?“
Die Übersetzer waren keine normalen Übersetzer. Alle in Uniform. Im Allgemeinen war es für mich eine schwierige Aufgabe, ein Interview zu geben. Ich erinnere mich, dass amerikanische Fernsehleute vor den Olympischen Spielen in Moskau gekommen sind, um einen Film über berühmte sowjetische Sportler zu drehen. Sie kamen zu mir nach Hause. Aber wir durften nicht sagen, dass wir Profisportler sind und dafür bezahlt werden. Wir sollten sagen, dass wir aus Leidenschaft Basketball spielen.
Also habe ich gesagt: “Ich habe mein Studium an einem Sportinstitut abgeschlossen, arbeite als Trainer und gehe nach dem Unterricht aus Leidenschaft zum Training.” Der Journalist fragt: „Aber Sie haben Teppiche zu Hause und einen Farbfernseher. Woher? “Ich antworte:„ Ich kann es mir leisten. Wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen, oder die Europameisterschaft, haben wir Anspruch auf eine Belohnung.“
Als Lettland unabhängig wurde, erinnere ich mich an eine große Pressekonferenz. Journalisten haben uns mit Fragen bombardiert: „Ulya, erzähl mir, wie lebst du jetzt?“ „Oh, antworte ich, “jetzt kann ich dir ja alles erzählen!“ Die Journalisten lachen: „Ja, wir haben schon immer gewusst, dass du Profisportlerin bist, aber du durftest es ja nie zugeben.”
Die damalige Zeit war nicht nur im Sport schwierig. Im Jahr 1984, Vorbereitung auf die Olympischen Spiele, und plötzlich – ein Boykott!
Für uns war dies die letzte Chance, das olympische Gold zu gewinnen. Die Fähigkeiten der amerikanische Basketballspielerinnen wuchsen sehr schnell und sie würden uns keine Siege mehr erlauben. Doch es sollte zu keinem Vergleich kommen. Und Medaillen habe ich schon genug.
Sind Sie oft auf unsportliches Verhalten gestoßen?
In Sportarten, in denen es keine elektronischen Anzeigetafeln gibt, die die Ergebnisse (in Metern oder Sekunden) aufzeichnen, wie beispielsweise in der Leichtathletik, trifft dies häufig zu! Wo Schiedsrichter entscheiden, kann es immer einen Fehler geben, oft auch absichtlich. Wie in vielen Fällen! Zum Beispiel bei der Weltmeisterschaft 1983 in Sao Paulo. Bei allen Weltmeisterschaften waren unsere Hauptkonkurrenten die Amerikanerinnen. Und alle in unserer Mannschaft erhielten in der ersten Hälfte des Spiels 3-4 Fouls für Aktionen, die belanglos waren.
Ich erinnere mich, dass ich den Ball an mich genommen habe und die Mulattin, die Nummer 10, sich an mich heftete. Ich habe einen Pass gegeben, aus dem ein Korb erzielt wurde und der Schiedsrichter hat abgepfiffen, der Korb wurde nicht gezählt und mir wurde ein Foul zugesprochen!
Meine Augen blitzen vor Empörung! Und das bei einem Vorsprung von nur 6-7 Punkten! Während der Pause ging Trainerin Alekseeva zum FIBA-Generalsekretär und sagte: “Wenn Sie so pfeifen, werden Sie nicht lange Generalsekretär bleiben.” Er sprach darauf mit den Schiedsrichtern und sie gaben nach. Tatsächlich wahr, man muss sich einfach beschweren!
Ja, und bei nationalen Wettbewerben gab es genug solche unsportlichen Verhalten! Manchmal bin ich ausgeflippt und habe den Schiedsrichter angeschrien: “Du lässt mich ja nicht Basketball spielen. Geh du doch an meiner Stelle in die Nationalmannschaft und ich höre auf!“
Insgesamt habe ich fair gespielt, obwohl Gegenspielerinnen auf verschiedene Art und Weise versucht haben, mich auszuschalten: Sie haben mich geschlagen und getreten. Meine Füße wurden so gequetscht, dass die Fußnägel manchmal schwarz wurden. Ich bestellte sogar Schuhe eine Nummer größer, nur damit meine Zehen geschont wurden. Manchmal hätte ich am liebsten eine saftige Ohrfeige verteilt … Nein, der letzte Satz entstammt der blühenden Fantasie des Übersetzers, der sich insgeheim mal ein solches Szenario als Zuschauer gewünscht hätte, um zu sehen, welche Wirkung die Ohrfeige einer solch groß gewachsenen und athletischen Basketballspielerin gehabt hätte …
Welche Eigenschaften sind für eine Basketballspielerin wichtig?
Nun, abgesehen von der Körpergröße natürlich …
Sie braucht Talent und ein gutes Reaktionsvermögen. Schließlich muss man Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen und schnell überlegen. Weißt du, mir ist aufgefallen, dass der Point Guard in der amerikanischen Mannschaft zumindest früher immer ein weißer Athlet war. Weil Schwarze einen guten Körperbau haben und stark sind, aber weißhäutige Menschen denken besser. Obwohl sie nicht so gut im Werfen von Bällen und im Laufen sind, können sie den Ball während des Spiels besser kontrollieren.
Musste man listige Taktiken anwenden, um in das National-Team der UdSSR zu gelangen?
In der Nationalmannschaft gab es natürlich einen intensiven Wettbewerb – es gab eine Reihe von Mädels, die darin spielen wollten. Aber diejenigen, die ausgewählt wurden, mussten im Schweiße ihres Angesichtes trainieren. Ich erinnere mich, dass ich im Trainingslager in Suchumi war. Dort war die Hitze am Abend immer noch 30 Grad. Aber wir mussten 20 Runden im Stadion machen – und das nur als eine Trainingseinheit von vielen!
Das allgemeine Körpertraining nannten wir den “Hot Shop”. Das wurde aber toleriert, denn der Einstieg in die Nationalmannschaft bedeutete sowohl internationale Wettbewerbe als auch Auslandsreisen.
Obwohl unter Vertrag stehende Sportler heutzutage Millionen erhalten, sind wir fast ohne Geld gereist. Wir flogen für 20 Tage nach Amerika und erhielten dafür 20 Dollar. Trotzdem habe ich mich darüber gefreut! Ich habe Musik schon immer geliebt – mit diesem Geld habe ich Platten gekauft, zum Beispiel die Beatles. Ich habe immer noch die Sammlung – sechzig Platten. Und natürlich kauften wir Modemagazine.
Wenn ich dann zurück kam, warteten meine Freunde und Freundinnen schon auf mich, denn sie wussten, dass ich viel mitbringen und verteilen würde.
Es ist sicherlich ziemlich schwierig für Sie, passende Kleidung zu finden.
Wie haben Sie dieses Problem gelöst?
Mit meinen Körpermaßen konnte ich mich nur in Amerika einkleiden – dort gibt es viele Läden für Übergrößen. Hier hat hauptsächlich eine Schneiderin für mich genäht. Schließlich konnte ich nicht immer in Sportklamotten herumlaufen, denn es gab auch Empfänge auf höchstem Niveau.
Zum Beispiel bin ich der einzige lettische Athlet, der drei Orden hat: den Orden der Freundschaft der Völker, den Orden des Roten Banners der Arbeit und den Orden von Lenin. Und alle Orden erhielt ich in Moskau in festlicher Atmosphäre.
Im unabhängigen Lettland erhielt ich 1994 auch die höchste Auszeichnung – den Orden der drei Sterne. Und ein Jahr zuvor kam unerwartet ein Brief aus Amerika: Stellen Sie uns Papiere zusammen, damit wir Sie in die Basketball Hall of Fame in Springfield aufnehmen können.
Die Zeremonie war sehr feierlich. Jeder der Teilnehmer wurde in einer eigenen Limousine vorgefahren und ging dann den roten Teppich entlang. Ein Begleiter half mir aus dem Auto auszusteigen. Ich nahm seinen Arm, wir gingen los, aber alles schwebte vor meinen Augen und ich hatte nur einen Gedanken: Bloß nicht fallen.
Ich stand am Buffettisch und verstand plötzlich: Die Natur hat beschlossen, dass ich mein ganzes Leben lang auf Menschen herabschauen muss. Aber hier war ich vielleicht zum ersten Mal unter Männern, die größer sind als ich. Es war so ungewöhnlich!
Amerikaner wissen natürlich, wie man Feiern organisiert – das ist unvergesslich! 1999 wurde ich in die Women’s Basketball Hall of Fame aufgenommen. Amerikanische Athleten verkleiden sich nicht wirklich. Aber ich war in einem Kleid und schaute unter ihnen aus wie eine Königin.
Als eine amerikanische Basketballspielerin auf die Bühne kam, wurde sie gefragt: „Was hat dich daran gehindert, Olympiasiegerin zu werden?“ Sie zeigte auf mich und sagte: „Ja, Uljana Semjenova, sitzt da in der ersten Reihe, die hat mich davon abgehalten!“
Sie lieben mich in Amerika. Ich erinnere mich, dass ich 2002 zur nächsten Veranstaltung eingeladen wurde, aber mein Reisepass abgelaufen war. Sie stellten es auf die Beine, mir schnell einen neuen Pass zu besorgen. Ich flog nach New York und legte am Schalter zwei Pässe vor und erklärte: Hier ist ein neuer, hier ein alter Pass, aber ich habe auch auch ein Visum für 10 Jahre. Die Augen des Grenzschutzbeamten weiteten sich: „Warum brauchen Sie zwei Pässe? Ich hätte Sie doch ohne Reisepass und ohne Visum durchgelassen!“
Für Amerikaner sind Menschen, die die Hall of Fame betreten, etwas Besonderes. Sie erkannten mich auf der Straße und näherten sich mir mit den Worten: Die Semjonova, die Semjonova!
Wurden Sie in der alten Sovjetunion eigentlich auch geschätzt?
Ich ärgere mich immer noch über die Sowjetunion – dafür, dass ich meine Sportkarriere in der Nationalmannschaft beenden musste. Es war 1986, als ich mich auf die WM in Moskau vorbereitete. Während der Vorbereitung wechselte der Nationaltrainer: Lidia Alekseeva wurde entfernt und Yachmenev von Dynamo Novosibirsk wurde zum Nationaltrainer ernannt. Und unser TTT Riga in der UdSSR-Meisterschaft war schon immer der Hauptkonkurrent von Dynamo Novosibirsk. Wir waren schon immer die Ersten, sie immer nur die Zweiten. Uund es ist ihnen nie gelungen, uns zu überholen.
Aus offensichtlichen Gründen mochte Yachmenev mich nicht. Und als er ernannt wurde, sagte er sofort: “Die Semjonova wird nicht im Team bleiben.”
Ich hatte schon ein Flugticket nach Moskau gekauft, nur die letzten Gebühren hätten noch bezahlt werden müssen. Und plötzlich ruft der Arzt der Nationalmannschaft an und sagt: „Ulyasha, der Trainer hat etwas geändert. Du kommst nicht auf die Liste” …
Ich war schockiert. Zu dieser Zeit war ich die Beste in Punkten in der UdSSR-Meisterschaft, die Beste in Bonus-Freiwürfen, die Beste im Körbe werfen.
Und mit solchen Indikatoren wollten sie mich nicht in die Nationalmannschaft aufnehmen!
Ich sollte ein Ticket vom Sportkomitee holen – Sie verstanden das Alles nicht. Ich antworte: “Rufen Sie in Moskau an für eine Erklärung.”
Der Vertreter des staatlichen Sportkomitees versuchte mich zu überzeugen, zwei Wochen lang gab er keine Ruhe: „Ulya, geh ins Trainingslager … “ Ich sagte: „Nein, danke. Ich habe 18 Jahre im Union-Team gespielt und ihr habt mich getreten.“
Zumindest haben sie sich bedankt, einen Blumenstrauß geschickt. Es schien mir notwendig zu sein, wenigstens die Spielerinnen zu begleiten. Nichts dergleichen! Sie überließen es dem Mannschaftsarzt, mich zu benachrichtigen …
Auch jetzt noch ist es für mich unangenehm, mich daran zu erinnern. Ich habe ich damals den Wettbewerb als Zuschauer gesehen – wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben in einer für mich ungewöhnlichen Rolle.
Die amerikanischen Spielerinnen sahen mich, kamen zum Reden zu mir und als sie merkten, dass ich nicht spielen würde, sprangen sie vor Freude in die Luft: “Das war’s, jetzt sind wir Champions!”
Natürlich sympathisierten auch viele mit mir. Der tschechische Trainer sagte: “Ja, in Russland hat man immer ein etwas zu tun – und sei es, der Trainer wirft Spielerinnen raus … Wenn wir könnten, würden wir Sie holen und für uns spielen lassen!”
Ich konnte mich drei Monate lang davon nicht erholen. Unsere belegten dann den zweiten Platz – und das mit großen Schwierigkeiten. Die Amerikanerinnen sind heute immer noch die Nummer 1.”
Sie haben die Mannschaft verlassen, aber den großen Sport nicht …
Danach habe ich noch bei TTT Riga gespielt. Und 1987 wurde ich die erste Schwalbe – die erste sowjetische Athletin, die einen Vertrag im Ausland abschloss. Ich weiß nicht, warum es passiert ist. Auch der Beginn der Perestroika spielte eine Rolle. Als ich meinen Wunsch ernsthaft zum Ausdruck brachte, im Ausland zu spielen, sagte das Staatliche Sportkomitee: Es gibt einen Ort …
Tatsächlich bot mir Moskau Spanien über einige seiner Kanäle an. Wie, was, warum – niemand kannte die Details. Aber alle um mich herum unterstützten es: „Das ist toll, Ulya, Klasse, mach das!“
Ich unterschrieb einen Vertrag und ging nach Spanien, um für den Tintoretto-Club zu spielen. Nach meiner Ankunft machte das Team große Fortschritte: In der Meisterschaft von Spanien rückte es vom 12. auf den 2. Platz vor. Es war eine Sensation, alle waren furchtbar glücklich.
Wir hatten große Chancen, Meister in Spanien zu werden. Ich möchte mir keinen Verdienst zuschreiben, weil ein Spieler auf dem Feld kein Krieger ist, aber manchmal kann er das Blatt wenden. Man könnte sagen, dass sie dort für mich gebetet haben.
Aber alles endete in einer Sekunde. Ich habe immer auf Holzboden gespielt. Und die Spanier hatten Beton mit Linoleum bedeckt.
Das war für mich ungewohnt, aber ich habe versucht, nicht darauf zu achten. Doch plötzlich bekam ich Probleme mit der Achillessehne an meinem linken Bein.
Beim Morgengebet dachte ich noch daran. Aber im Training, so erinnere ich mich, sprang ich am 2. Januar hoch und das war’s: Ich knickte um. Knöchelbruch.
Zuerst habe ich die Schwere der Verletzung nicht bemerkt, ich habe weitergespielt. Dadurch splitterte der Knochen in acht Teile. Mit dieser Verletzung musste ich die Sportarena verlassen. Ich wurde zum Flughafen eskortiert und habe geweint. Der Clubpräsident sagte: “Du liebst jeden und wir haben mit dir gespielt wie die Amerikanerinnen, aber deine Liebe wurde nicht erwidert.“ Ich selbst war verärgert, als ich ging: Ich verbrachte diese paar Monate in Spanien wie im Märchen, ich verstand jetzt, was es bedeutet, unter anständigen Bedingungen zu leben und zu trainieren. Aber ich wusste schon, dass ich nicht zurückkehren würde.
Übrigens sollte ich laut Vertrag für die Zeit in Spanien einen anständigen Betrag an Geld erhalten, aber das Regime in Moskau kassierte das Geld und überwies mir nur 400 Dollar im Monat. Zwar wurde meine Miete übernommen, aber es war sehr schwierig, von diesen 400 zu leben – zu dieser Zeit war das Arbeitslosengeld ungefähr gleich hoch.
Aber ich bin eine Frau. Zusätzlich zum Essen muss ich Parfums kaufen und etwas Kosmetika und Kleidung. Ich ging nach Spanien, um Geld zu verdienen. Aber ich kehrte mit einem leeren Portemonai in meine Heimat zurück.
Die Spanier schenkten mir zwar eine Videokamera. Aber Moskau wollte auch die wegnehmen: Ich hatte das Recht, Geschenke nur für höchstens 50 Dollar anzunehmen, und wenn mehr, musste ich sie der sowjetischen Botschaft übergeben.
Alles ist so passiert … Bekannte Tennisspieler sagten: Sie wollten zum Turnier in die Schweiz, der Betrag, den Sie vom Veranstalter erhalten sollten war bekannt und die sowjetischen Offiziellen hatten das Geld bereits bekommen, als sie antraten. Als sie dieses System im Ausland verstanden, überwiesen sie kein Geld mehr an das russische Regime und sagten: „Wir werden mit den Athleten selbst abrechnen.“
Und als ich nach meiner Rückkehr aus Spanien wegen verlorener Lizenzgebühren in einen Skandal verwickelt wurde, riefen mich Athleten aller Sportarten an: „Moment, wir unterstützen Sie!“ Tatsächlich habe ich einen Präzedenzfall geschaffen. Es war schwer, ich dachte, ich könnte es nicht ertragen. Aber wahrscheinlich hat es mich unter anderem auch stark gemacht, mich abgehärtet.
Sie sagten über den sowjetischen Sport …
… der Sieg sei um jeden Preis wichtig und deshalb experimentierten sie mit Sportlern.
Ich habe davon gehört. Jetzt machen sie es noch öfter, da die moderne Medizin viele Möglichkeiten bietet. Aber als ich im Basketball war, ging es nur um Doping: Bei den Europa-, Welt-Meisterschaften und Olympischen Spielen verbot uns unser Trainer, sogar Coca-Cola zu trinken – sie fanden plötzlich vermehrt Koffein.
Wenn man Kopfschmerzen hatte, hat der Arzt nur mit Erlaubnis des Trainers eine Pille gegeben. Doping brauchten wir nicht. Wir waren ein oder zwei Köpfe größer als unsere Gegnerinnen und viel kräftiger als sie, ihnen körperlich überlegen. Warum also unnötige Probleme?
In anderen Sportarten – ja, wir wussten, was sie tranken. Im Rudern, in der Leichtathletik, im Gewichtheben. Einigen wurden sogar Bedingungen gestellt: Wenn du kein Dope trinkst, kommst nicht in die Nationalmannschaft. Viele haben freiwillig gedopt. Wenn jemand sagt, dass er es nicht wusste, ist dies gelogen. So etwas gab es nicht.
Kontrollierten Trainer das persönliches Leben – Ehen, Geburt von Kindern?
Wenn sich ein Athlet verliebt, ist das natürlich sofort zu spüren – er wird weich, gefühlsbetont. Ich erinnere mich, dass mein Freund zur Europameisterschaft nach Ungarn kam. Wir spielen am nächsten Tag und es ging voll in die Hose.
Was die Geburt von Kindern betrifft, so kann der Athlet in den einzelnen Sportarten planen, und in den Mannschaftssportarten wird einen Ersatz für ihn gefunden, das ist alles. So entscheidet das jeder für sich.
Bei uns haben viele Mädchen geheiratet. Ovchinnikova zum Beispiel heiratete Belova. Sie ist unter 190 cm, sehr hübsch, er ist zwei Meter groß. Das Paar war wunderschön. Leider ist er früh verstorben.
Natürlich hatte ich auch Fans, darunter sehr wohlhabende Ausländer. Aber erstens haben sie oft die Frage aufgeworfen, ob ich ins Ausland ziehen würde, was für mich nicht akzeptabel war. Und zweitens war ich mir nicht sicher, ob sie mich wollten und nicht die berühmte Athletin Uljana Semjonova.
Ich denke: Ist es wirklich nötig, verheiratet zu sein? Ich kenne viele Familien, deren Leben alles andere als glücklich ist. Aber das Schicksal hat mir noch viel mehr gegeben. Ich bin nicht allein. ich habe noch nicht einmal genug Zeit, alle Einladungen, die ich erhalte, anzunehmen. So kann ich mein Leben nicht als einsam bezeichnen.
Wussten Sie, was Sie am Ende Ihrer Sportkarriere tun würden?
Ich habe den großen Sport 1989 endgültig verlassen. Nach Spanien habe ich auch einen Vertrag in Frankreich unterschrieben, aber ein paar Monate später wurde mir klar, dass ich wegen einer Verletzung nicht spielen konnte, ich habe den Vertrag beendet …
Der lettische Staat hat mir geholfen. Sie haben eine teure Operation durchgeführt und mir eine persönliche Rente zugesprochen. Kein Grund, sich zu beschweren.
Sie haben mich in die Politik gerufen. Ich hatte gerade Zeit zu leugnen: Sie sagen, nicht bereit. Immerhin wurde ich 1994 von der Partei “Latvijas Ceļš” in die Rigaer Duma berufen, aber sie haben mich nicht gewählt, und ich … war begeistert.
Dann gaben viele Bekannte zu: “Ulechka, wir hatten Angst, dich zu verlieren, deshalb haben wir nicht für dich gestimmt!”
Ich habe ehrlich im Sport gespielt, und (verlogene) politische Spiele sind nicht mein Ding.
Auch als Coach wollte ich nicht arbeiten. Zu dieser Zeit war ich sowohl des Basketballs als auch des Sports müde. Die Nerven waren angespannt. Ab Anfang der 90er Jahre begann ich mich für den Sozialfonds des Olympischen Komitees von Lettland zu engagieren. Zuerst fühlte ich mich seltsam: Immerhin kümmerten sie sich um mich, und dann war ich plötzlich beschäftigt.
Zuerst hatte ich 30 Klienten, dann wurden es 50, dann 80, jetzt sind es 180 ehemalige lettische Athleten, die Hilfe brauchen. Seit dem Jahr 2000 zahlt unsere Stiftung an Olympiasieger monatlich 200 Lats (ca. 12 Tausend Rubel Rente) – das ist nicht schlecht. Einmal sagte mir die frühere Präsidentin des Landes, Vaira Vike-Freiberga: „Du hast einen schweren Job, Ulja.“ Aber für mich gibt es keinen Weg zurück – nur vorwärts.
Bedauern Sie nicht, dass Sie Ihr Leben dem Sport gewidmet haben?
Nein, überhaupt nicht. Richtig, manchmal sagen sie mir: Unter den gegenwärtigen Bedingungen wären Sie Millionär! Na ja, ich wäre reich. Die Medaille hat aber immer zwei Seiten. Mein Reichtum in meiner Seele und in meinen Freunden und Verwandten – das kann mir niemand wegnehmen. Ich bin um die halbe Welt gereist. Ich war vierzig mal in Italien, fünfundzwanzig mal in Amerika. Ich kenne Paris besser als das alte Riga.
Es ist besser, irgendwo in Lettland zu sein oder Pilze zu pflücken – ich liebe das, was ich jetzt mache, sehr …
Interviewerin: Victoria Yuhova – frei übersetzt von Andi Dauer
Update Juli 2020
Vor 40 Jahren, Olympische Spiele 1980 in Moskau: Die Basketballspielerin Uljana Semjonova gewinnt bei den XXII. Olympischen Spielen in Moskau eine olympische Goldmedaille für die UdSSR. Die Athletin nahm an sechs Spielen in diesem Wettbewerb teil und erzielte 131 Punkte. Damit wurde sie die produktivste Spieler des Turniers.
Update Dezember 2021
Basketball-Legende Uljana Semjonova erholt sich im Sanatorium
Original-Artikel in lettischer Sprache bei santa.lv
“Die legendäre Basketballspielerin, die nach einer mehrmonatigen Mammut-Operation um ihr Leben gekämpft hat, erholt sich derzeit im Sanatorium Vaivari.
In dieser schwierigen Zeit schaffen es nur wenige, mit Basketballspielerin in Kontakt zu bleiben.
Guntis Keisels, Chefredakteur der lettischen Basketball-Union-Website basketball.lv, ist einer von ihnen: „Sie wird derzeit in Vaivari rehabilitiert. Ula hatte eine schwere Beinoperation. Dann hieß es: “Wann sie wieder am öffentlichen Leben teilnehmen könne, könne er nicht genau sagen.”
Er wies auch darauf hin, dass Uljana im Kampf gegen gesundheitliche Probleme nicht allein gelassen wird, denn auch ihre Kollegen vom Sozialfonds pflegen täglich den Kontakt zur Basketball-Legende.
Lesen Sie mehr in der Zeitschrift “Privāta Dzīve”, Ausgabe 51./52.”, so die Übersetzung des Artikels.
Wie ich recherchiert habe, kam sie schon Anfang des Jahres aufgrund einer Verletzung ins Krankenhaus. Aufgrund ihrer enormen Körpergröße und natürlich auch ihres Alters dauert der Rehabilitationsprozess länger und ist komplizierter als bei einem normal großen Menschen mittleren Alters.
Update März 2022
Uljana Semjonova’s 70. Geburtstag
Original-Artikel in lettischer Sprache bei jauns.lv
Links
NEU Hatte der Trainer Sex mit Uljana. Er nimmt dazu Stellung?
Das Original-Interview in russischer Sprache (bitte um Mitteilung, wenn ich mit Hilfe des Google Translator etwas gravierend falsch übersetzt haben sollte. Danke)
Uljana’s Galerie mit 102 Fotos für Mitglieder
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Uljana’s Photostory mit 159 Fotos
Meine YouTube-Playlist zu Uljana
Leider ist Uljana seit August 2022 sehr krank und so war ihr Geburtstag am 9. März wohl ein ziemlich trauriger Geburtstag.
Diesen Artikel habe ich in “TVNET Sports” in lettischer Sprache gefunden und mithilfe des googleTranslators übersetzt.
Ich schlafe nur noch
“Eine der berühmtesten Basketballspielerinnen der Welt, Ulyana Semyonova, hat ihr Bein verloren, bleibt zu Hause und sitzt meist im Bett oder im Rollstuhl. Ihr Bein wurde im August 2022 amputiert, berichtet “Latvijas Avīze”.
“Ich schlafe zu Hause und das ist alles. Ich habe kein Bein mehr. Ich weiß nicht, wer und wie mir helfen kann … Niemand wird mir mein Bein zurückgeben können”, sagt die einst herausragende Basketballspielerin.
Sie feierte am 9. März ihren 71. Geburtstag.
Ihr Bein wurde unterhalb des Knies amputiert. Uljana bewegt sich so viel wie möglich im Rollstuhl im Haus herum, aber sie kann nicht mehr nach draußen gehen.
„Ich schlafe und sitze mehr, ich kann nicht raus. Ich kann mich nicht mit Krücken bewegen, weil ich eine Prothese brauche, aber es hilft auch nicht viel, weil mein anderes Bein zu schwach ist und kaum belastet werden kann. Einmal war dieses Bein gebrochen, operiert, die Knochen waren zerfetzt und mit Metall wurden sie wieder zusammengefügt. Im Moment habe ich eine spezielle Prothese, damit ich stehen kann“, sagte Semjonova gegenüber „Latvijas Avīze“.
Semjonova wird so weit wie möglich vom Lettischen Olympischen Sozialfonds (LOSF) unterstützt, der viele Jahre von Semjonova selbst geleitet wurde.
„Ja, sie besuchen mich, sie kommen zum Reden, sie helfen so gut es geht. Ich bekomme die LOSF-Zulage. Reha-Möglichkeiten gibt es vorerst nicht. Das einzige, was ich mir wünschen würde, ist, dass es jemanden gibt, der es könnte. Gönnen Sie meiner Verwandten eine Pause, ersetzen Sie sie für einen Tag. Es ist schwer, schwierig, eine Pflegerin zu finden, weil ich nicht möchte, dass ein völlig Fremder zu mir kommt”, sagt Semyonova.
Finanziell geht es Semjonova gut. Die gesamte Rente geht allerdings für Medikamente, Pampers, Stromrechnungen drauf.
Anmerkung Andi: Das widerspricht sich, denn ihre Rente beträgt nur 600 Euro Das habe ich in einem anderen Artikel gelesen. Und dass wegen der Medikamente und hohen Energiekosten kaum etwas übrig bleibt.
Semjonova soll angeblich auch eine Augenoperation benötigen, die sie aber vorerst abgelehnt hat.
Uljana Semjonowa
- Geboren am 9. März 1952
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Größe 2,13 m (nach ihren eigenen Angaben “nur” 2,10 m)
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Zweifacher Olympiasieger
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Dreifacher Weltmeister
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Zehnfacher Europameister
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Fünfzehnmaliger Meister der UdSSR im Rahmen von TTT
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Elfmaliger Gewinner des European Champions Cup im Rahmen von TTT
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Ritter des Ordens der Drei Sterne
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Ausgezeichnet mit dem Lenin-Orden, dem Roten Banner der Arbeit und dem Orden der Völkerfreundschaft
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Aufnahme in die Basketball Hall of Fame, Women’s Basketball Hall of Fame, FIBA Hall of Fame”
Einen weitaus informativeren Artikel habe ich in Delfi Sports gefunden:
Uljana im Rollstuhl
“Die lettische Basketballlegende Uļjana Semjonova kann sich derzeit nur im Rollstuhl und nur innerhalb der Grenzen ihrer Wohnung bewegen. Im August vergangenen Jahres sei ihr ein Bein amputiert worden, berichtet die Zeitung „Latvijas Avīze“.
Die zweimalige Olympiasiegerin, dreimalige Weltmeisterin und zehnmalige Europameisterin Ulyana Semyonova feierte am 9. März ihren 71. Geburtstag. Laut „Latvijas Avīze“ ist sie zu Hause an Bett und Rollstuhl gefesselt, weil Uļa, wie ältere Sportfans sie nennen, im vergangenen August ein Bein amputiert wurde.
Von „Latvijas Avīzes“ angerufen, spricht Uljana Semjonova widerwillig über ihre Probleme und beklagt sich nicht, aber Verzweiflung und Untergangsstimmung sind in ihrer Stimme zu spüren. „Ich möchte nicht viel sagen, ich schlafe zu Hause und das ist alles. Ich bin ohne Bein da. Ich weiß nicht, wer und wie mir helfen kann … Niemand wird mir mein Bein zurückgeben. ”
Letztes Jahr verbrachte die legendäre Basketballspielerin acht Monate im Rehabilitationszentrum in Vaivaros, aber nach ihrer Rückkehr nach Hause mussten die Ärzte eine Entscheidung treffen, ihr Bein unterhalb des Knies zu amputieren. Semjonowa wird betreut und unterstützt von einer Verwandten, die bei ihr eingezogen ist. Uljana bewegt sich so viel wie möglich im Rollstuhl im Haus herum, aber es ist unmöglich, nach draußen zu gehen. „Ich schlafe und sitze mehr, ich kann nicht raus. Ich kann mich nicht mit Krücken bewegen, weil ich eine Prothese brauche, aber es hilft auch nicht viel, weil mein anderes Bein zu schwach ist und mein Gewicht kaum trägt. ”
Unterstützt wird Semjonova nach Möglichkeit vom Lettischen Olympischen Sozialfonds (LOSF), dessen Leiterin sie selbst viele Jahre war. Der Leiter der Stiftung, Andris Kalniņš, besucht die legendäree Basketballspielerin regelmäßig, und in Dänemark wurde ein Rollstuhl mit einer anderen Anordnung der Rädern fefunden, damit er durch die Tür passen konnte. „Unser Standard für eine Türöffnung ist 90 Zentimeter, und mit dem Rollstuhl, den sie momentan hat, kommt sie nicht hindurch. Außerdem würde Ulia eine Augenoperation benötigen, das wurde angeboten, aber sie hat es vorerst abgelehnt“, sagt Kalniņš.
Er fügt hinzu, dass er in der Situation von Semjonova eine größere Initiative von den ehemaligen Teamkollegen der Basketballspielerin erwartet habe, die die Entschuldigung verwenden würden, beschäftigt zu sein. Kalniņš sagt, dass eine der Möglichkeiten, Semyonovas Alltag zu erleichtern, ein spezialisiertes Pflegeheim wäre, aber die Basketballlegende will nicht dorthin gehen, weil es rund 3.000 Euro pro Monat kosten würde.”
Traurig, so etwas lesen zu müssen.
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