Der Besuch der Hanse Sail 2019

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Screenshot website SVZ, Foto: Lutz Zimmermann

… oder frei nach Gorbatschow:

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben

In NDR1 Radio MV wurde schon Bilanz gezogen, wie zufrieden alle mit dem für Rostock wichtigen Wirtschaftsfaktor “Hanse Sail” waren, als wir erst am Sonntag gegen fünfzehn Uhr loszogen, um uns das Spektakel des Nordens mal anzuschauen. Meine Intention war, den Auslauf der Traditionsschiffe hautnah mitzuerleben, und zwar nicht im Stadthafen von Rostock, sondern in Warnemünde.

Leider erfuhren wir im Radio nicht, wie die Parkplatzsituation am Sonntag, um halb drei in Warnemünde ist. Am Samstag wurde mittags durchgegeben, dass keine Parkplätze mehr frei sind. Auch über Twitter postete dies die Polizei Rostock.

Am Sonntag war allerdings nichts darüber zu erfahren, auch nicht via Twitter.

Also entschlossen wir uns, das Auto nicht zu benutzen, obwohl es kostenmäßig etwas günstiger für uns arme Rentner gewesen wäre und entschieden uns, mit der S-Bahn ab Lütten-Klein die zwei Stationen über Lichtenhagen und Warnemünde Werft zu fahren.

 

Vera im Tunnel zur S-Bahn nach Warnemünde zur Hanse Sail 2019

Teure Tickets

Da wir ewig nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren sind, war schon das Ziehen der Fahrkarten eine Herausforderung. Endziel Warnemünde eingegeben und 2,30 € pro Person wurden fällig. Für zwei Stationen. 4,60 € für uns Beide, um hinzukommen und das Gleiche, um zurückzukommen: 9,20 € insgesamt. Für die, die wie ich, immer noch automatisch in DM umrechnen: achtzehn Deutsche Mark für zwei mal vier Kilometer und retour. Der Wahnsinn!

Und dann erst sahen wir einen Stand der Deutschen Bahn, bestückt mit zwei jungen Mädchen, die angeregt mit sich selbst beschäftigt waren und mir fiel ein, dass es früher doch billiger war, wenn man eine Hin- und Rückfahrkarte gekauft hat. Da stand doch auch etwas von Tageskarte. Wäre das billiger gewesen?

Nur nicht ärgern

Ich wollte schon anfangen, mich zu ärgern, dass wir vielleicht die falschen Tickets gezogen haben, doch Vera erinnerte mich daran, dass ich mich wegen meiner Herzschwäche nicht aufregen darf und dann kam auch schon die Regio-Bahn und Ruck-Zuck waren wir in Warnemünde.

Die Brücke über den Alten Strom war sogar mit einem rot-weißen Band geteilt: Rechts für Fußgänger und Radfahrer Richtung Promenade, links Richtung Bahnhof und Fischmarkt.

Nun mussten wir uns erstmal durch die Menschen-überfüllte Promenade am Alten Strom Richtung Leuchtturm und Strandpromenade vorarbeiten. Schließlich waren ja auch noch die Passagiere zweier Kreuzfahrtschiffe hier unterwegs: AIDAmar und die AIDAdiva.

 

Warnemünde Hanse Sail 11.8.2019 – Strandpromenade am Leuchtturm und Teepott

Ich wollte natürlich zuerst mal an den Strand zum “Wassertreten”. Und da ist für mich die Strandoase Treichel am Strandzugang 4 erste Wahl. Nicht nur wegen des Pavillons, sondern auch wegen dem bequemen, barrierefreien Zugang aus Plastikelementen, wenn man mal die Schuhe anbehalten möchte. Ich stapfe allerdings lieber durch den Sand, auch – oder gerade weil – es anstrengender ist.

Erstmal ein kühles Weizen alkoholfrei zu einem für Warnemünde moderaten Preis von 4,50 € direkt am Wasser. Perfekt.

Und gleich kamen wir auch mit einem Ehepaar aus Dresden, das gerade angereist war und sechs Stunden Autofahrt hinter sich hatte, ins Gespräch.

Doch plötzlich erhoben alle ihre Handys und ich sah ich das mexikanische Segelschulschiff “Cuauhtémoc” unter Motor auslaufen.

 

Auslauf des mexikanischen Dreimasters “Cuauhtémoc”

 

Ich war etwas irritiert, weil ich dachte, dass der “Auslauf der Traditionsschiffe” erst abends ab 18 Uhr vom Stadthafen aus stattfindet, die auslaufenden Schiffe also kurz nach 20 Uhr hier in Warnemünde zu sehen sind. Und da wollte ich auf der Mittelmole am “Wiro-Ausguck” sein, um die Schoner und alten Dampfschiffe möglichst nahe sehen zu können.

Nach “meinem Wassertreten” durch die Wellen am Strand machten wir uns auf Richtung Strandpromenade. Dort standen neben unzähligen “Fressbuden” auch andere Profitmacher, die meiner Meinung auf einer maritimen Großveranstaltung nichts zu suchen hatten. Aber das ist halt Geschmackssache.

 

Echt holländische Pommes auf der Hanse Sail

Lecker

Vera’s Geschmack dagegen waren echte holländische Pommes, die einfach die Leckersten sind.

Ich wollte mir später am Fischmarkt am Alten Strom ein Fischbrötchen holen. Nur dort schmecken sie mir und sind ihr Geld, ab 3 € auch wert. Vorher schaue ich mir immer an, wo es am jeweiligen Tag die am frischesten Aussehenden gibt oder bei Bestellung frisch belegt werden. Das variiert manchmal je nach Laune und Personal des jeweiligen Fischstandes.

Am liebsten mag ich den rosa Matjes, wobei ich mir im Klaren bin, dass es sich dabei nicht unbedingt um den echten, also im eigenen Enzym gereiften Matjes handelt, sondern um den “falschen Matjes”. Hier ein interessanter Artikel über den “Schwindel mit Matjes“.

Eis am Alten Strom

Doch auf dem Weg zu den Fischbuden blieb Vera bei “Die Eisdiele” an der Flanier- und Bummelmeile am Alten Strom hängen. Das Eis dort ist wirklich vorzüglich und zum Espresso bekam ich sogar kostenlos ein Glas Wasser, wie es sich eigentlich auch gehört und Usus in Italien und Österreich ist. Da habe ich natürlich noch vor Ort eine positive Rezession geschrieben. Ehrensache für mich, Dienstleister zu bewerten, damit Andere davon einen Nutzen ziehen können, so wie ich mich selbst aus fremden Bewertungen informiere.

Mittlerweile war es kurz vor acht Uhr und wir machten uns auf Richtung Mittelmole, um den “Auslauf der Traditionsschiffe” mitzuverfolgen. Dachten wir zumindest, das miterleben zu können.

Zunächst sahen wir allerdings nicht den Auslauf eines Traditionsschiffes, sondern den Auslauf der MSC Poesia. Ich filmte das kurz mit meinem Handy und sah, dass Vera Tränen in den Augen hatte. Sie hat es wohl stark berührt, die zum Abschied winkenden Menschen oben auf der Reling zu sehen. Da ich nicht gezoomt habe, wirkt das Video nicht so berührend.

Ich liebe den Sound eines Schiffshornes. Da bekomme ich Fernweh.

Nun gingen wir zum Ende der Mittelmole und sahen, dass alle Buden schon zusammengepackt hatten, vorbei an der riesig wirkenden Marinefregatte “Mecklenburg Vorpommern”.

Da wurden auch schon die Flaggen eingeholt.

Wir schienen tatsächlich zu spät auf die Hanse Sail gekommen zu sein

Trotzdem setzten wir uns noch hoffnungsvoll auf die Wiro-Tribüne, aber wir erhaschten nur noch einen Fischkutter, zwei Lotsenboote, einen Zweimaster, einen Dreimaster, eine Scandline-Fähre und das Cargoship “Pontica” in der Abenddämmerung.

 

Fähre, Cargoship “Pontica” und Dreimaster Hanse Sail 2019, Hafeneinfahrt Warnemünde in der Abenddämmerung

In Zukunft schaue ich mir wohl doch lieber die Fotos der Profis an, die während der Hanse Sail mit ihren Teleobjektiven hart dafür arbeiten müssen, hochwertige Fotos zu schießen. Da sieht man dann auch wirklich eindrucksvolle Impressionen der Hanse Sail. Oder die beeindruckenden youTube-Videos, die ich unten in der Video-Galerie verlinkt habe.

Sehenswerte Fotos der Profis:

Die besten Bilder der Hanse Sail 2019

 

Meine Handy-Fotos

YouTube Video-Galerie

 

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Eine Antwort

  1. 14. November 2019

    […] Vielleicht interessiert dich auch mein Blog-Artikel von der Hansesail 2019 […]

Erst dein Kommentar macht meinen Blog lebendig! Trau dich!

dauerBlog
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